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Towards a More Circular, Sustainable and Economic Healthcare System in Europe

Im Webinar betonen Vertreter der EU-Kommission, des Europäischen Parlaments und des Europäischen Ausschusses der Regionen, die dringende Notwendigkeit, Kreislaufwirtschaft auch auf den Gesundheitssektor auszuweiten.
19. März 2021
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Der Gesundheitssektor muss in den EU-Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft integriert werden.

Da Krankenhäuser mehr als doppelt so viel zu den Treibhausgasemissionen beitragen wie die gesamte Luftfahrtindustrie, forderten die Akteure des Gesundheitswesens eine schnelle Integration des Gesundheitssektors in den EU-Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft.

Medical Remanufacturing spielt dabei eine Schlüsselrolle, wird aber den EU-Mitgliedsländern unter den Regelungen des Artikel 17 der neuen Medizinprodukteverordnung ab dem 26. Mai 2021 nur dann zur Verfügung stehen, wenn diese Vorgaben von den EU Mitgliedsländern in nationales Recht umgesetzt werden.

Das Webinar “Towards a More Circular Sustainable and Economic Healthcare System in Europe” wurde von über 100 Krankenhausverwaltern, EU-Behördenvertretern und Vordenkern aus Umweltorganisationen und der Industrie besucht.

Hier können Sie sich das Webinar direkt anschauen:

Zu den Referenten gehörten:

Dorota Napierska, Vertreterin der Umweltschutzorganisation Healthcare Without Harm Europe, betonte, dass über 70 % der Treibhausgasemissionen von Krankenhäusern direkt aus der Lieferkette stammen und dass die Wiederherstellung von Medizinprodukten ein wichtiger Teil der Lösung ist, um die Auswirkungen des Gesundheitssektors auf den Klimawandel zu reduzieren.

Paola Migliorini, stellvertretende Referatsleiterin, GD ENV, der Europäischen Kommission, diskutierte den EU-Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft und die Initiative für nachhaltige Produkte. Sie bestätigte, wie wichtig es ist, den Gesundheitssektor angesichts seiner wirtschaftlichen Bedeutung und seines ökologischen Fußabdrucks in diese Programme einzubeziehen.

Sirpa Pietikäinen, Mitglied des EU-Parlaments, EVP-Fraktion, forderte den Gesundheitssektor auf, schnell zu handeln.  Alle Produkte und Verpackungen, die in der EU vermarktet werden, sollten auf höchstem Niveau haltbar, aufrüstbar, wiederverwendbar, reparierbar und recycelbar sein.

Anna Schulte, leitende Forscherin einer detaillierten Lebenszyklusanalyse-Studie, die kürzlich im Journal Sustainability veröffentlicht wurde, lieferte den wissenschaftlichen Beleg für die erheblichen Umweltvorteile des Medical Remanufacturing. Die Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT zeigt, dass wiederhergestellte “Einweg”-Medizinprodukte die Treibhausgasemissionen im Vergleich zur Verwendung von Neuprodukten den CO2-Fußabdruck um 50% und den Ressourcenverbrauch um fast 30% reduzieren. Sie betonte, dass Remanufacturing dem Recycling ökologisch deutlich überlegen ist, da dadurch das Produkt erhalten bleibt, was zu einer höheren zirkulären Wertschöpfung führt.

Erik Hansson, der stellvertretende Leiter des Referats für Medizinprodukte und Gesundheitstechnologiebewertung, DG SANTE (Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) der Europäischen Kommission, die für die Umsetzung der neuen MDR verantwortlich ist, fasste die Schritte zusammen, die die Mitgliedsstaaten befolgen müssen, wenn sie die Regelungen des Artikel 17 in nationales Recht umsetzen wollen, um die Wiederherstellung von Einweg-Medizinprodukten zu ermöglichen.

Tjisse Stelpstra, Regionalministerin für die Provinz Drenthe in den Niederlanden und Mitglied des Europäischen Ausschusses der Regionen, referierte über die Rolle lokaler und regionaler Behörden bei der Förderung eines saubereren und nachhaltigeren Europas. Dabei betonte er die Rolle nationaler Regierungen und insbesondere lokaler und regionaler Behörden, um ein stärker kreislauforientiertes Gesundheitssystem voranzutreiben.

Alan Wain, Chief Operating Officer für die NHS Supply Chain in England, erläuterte den Aktionsplan des NHS, um bis 2045 Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Der NHS hat sich laut Wain zur Abfallreduzierung, Wiederverwendung und Wiederherstellung von “Einweg”-Medizinprodukten verpflichtet. Auf Initiative des NHS wurde die Fraunhofer-Studie über die Umweltauswirkungen des Remanufacturing in Auftrag gegeben.

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