„Green Surgery“ Bericht:
Wie Großbritannien den OP klimafreundlicher gestaltet
„Während der Klimawandel die menschliche Gesundheit bedroht, trägt die Gesundheitsversorgung paradoxerweise zu diesem Problem bei.“
Die Brighton & Sussex Medical School, das Centre for Sustainable Healthcare und die UK Health Alliance on Climate Change haben einen Bericht veröffentlicht, der einen umfassenden Einblick gibt in den Zusammenhang von Gesundheitswesen und Klima.
Dabei kam heraus: Operative Eingriffe gehören zu den größten Einzelursachen für den Ressourcenverbrauch des Gesundheitssystems und machen etwa 27 % der Finanzausgaben des NHS England und schätzungsweise 5,7 Millionen Tonnen CO2äq pro Jahr aus.
Der Bericht fasst alle aktuellen Erkenntnisse zusammen und enthält eine Fülle von Empfehlungen. Natürlich fehlt dabei das Thema Medical Remanufacturing nicht. Denn zu den Hauptverursachern von Emissionen im Operationssaal gehören Medizin- und Hilfsprodukte – insbesondere Einwegartikel.
Die Herstellung und der Vertrieb von medizinischem Material tragen zu einem großen Anteil der globalen Treibhausgasemissionen im Gesundheitswesen bei. Diese Emissionen, können jedoch von medizinischen Fachkräften und Beschaffungsteams beeinflusst werden. Lösungsansätze gibt es bereits: Die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft können genutzt werden, um den Kohlenstoff-Fußabdruck zu verringern – also Remanufacturing.
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft basiert auf der Idee, dass Produkte am Ende ihrer Nutzungsdauer als Ausgangsmaterial für andere Produkte dienen, anstatt als Abfall zu enden. Dieser Ansatz ermöglicht eine maximale Nutzung von Ressourcen und Energie und folgt den Prinzipien Reduzieren, Wiederverwenden, Erneuern und Recyceln.
Es wurde bereits in mehreren Studien nachgewiesen, dass die Wiederaufbereitung zu einer Verringerung des Kohlenstoffausstoßes führt, bei Elektrophysiologie-Kathetern bspw. bis zu 50%. Das Remanufacturing bringt gleich einen mehrfachen Gewinn: Der Bericht zeigt auf, dass sie diese Praxis für Krankenhäuser auch aus ökonomischer Sicht lohnt – insbesondere, wenn Produkte mehrfach aufbereitet werden können.
Quellen:
Case Study – Remanufacturing EP Catheters, James Elliot, Barts Health NHS Trust
Case Study – Remanufacturing EP Catheters, Nicola Hill, Leeds General Infirmary
Case Study – Remanufacturing EP Catheters, Becky Whiteway, Royal Devon University Hospital